Ausbau der Strecke zwischen Pattburg und Vamdrup
Nadelöhr für die Bahn soll verschwinden
Das etwa 50 Kilometer lange Gleis in seinem heutigen Zustand mit nur einer Spur ist ein Relikt. Schon vor Jahrzehnten erklärte die Europäische Union die Nord-Süd-Hauptbahn durch Dänemark über
Pattburg und Vojens zu einer der wichtigen innereuropäischen Strecken - dies insbesondere mit Blick auf den Bau der festen Querung des Großen Belt, auch für die Eisenbahn, und in Erwartung der
Güterströme in beide Richtungen zwischen Mitteleuropa und Skandinavien, die dann auch tatsächlich einsetzten. Doch auf der Jütland-Route ging es auch so. Züge, die sich begegneten, wurden auf
Ausweichgleise gefahren, wo sie so lange warten mussten, bis der Gegenzug die Strecke frei macht.
Ein Verfahren aus der Frühzeit der Verkehrsgeschichte, das in Schleswig-Holstein durch Anlage einer zweigleisigen Strecke schon Mitte des 19. Jahrhunderts vermieden wurde. Als in den 1970-er und
1980-er Jahren die Strecke Hamburg-Flensburg mit elektrischer Oberleitung versehen und der Bau der Brücke über den Großen Belt angepackt wurde, rückte der Streckenabschnitt Pattburg-Vamdrup als
letztes Nadelöhr in einer modernen Schienenverbindung von Nordschweden bis Sizilien ins Visier.
Der doppelspurige Ausbau ist auf der Liste nach vorne gerutscht
Das gegenseitige Abwarten der Züge auf nur einem Gleis und die Einschränkung der Kapazität der Strecke hat auch die dänische Transportministerin als "echtes Problem" erkannt. Der heutige
Ausbauzustand bereite Schwierigkeiten. Ein doppelspuriger Ausbau zwischen Pattburg und Vamdrup sei auf der Liste der Projekte nach vorne gerutscht, erklärte Carina Christensen nach der
Besichtigung. Sicherlich werde die Brücke über den Fehmarnbelt für Entlastung auf dem süddänischen Bahnnetz sorgen, aber frühestens 2018. In einem Investitionsplan sollen nun Vorschläge für
Infrastrukturprojekte aufgelistet werden.