Für den Bahnhofs-Marmorsaal von Salzburg wird weiterhin ein Käufer gesucht

Für den abgebauten Marmorsaal, in dem früher das Salzburger Bahnhofs-Restaurant untergebracht war, suchen die ÖBB nach wie vor einen Käufer.

Die Ausstattung des Saals wurde abgebaut und liegt derzeit im Depot.

                                                                              Foto: Marcel Manhart

 

Umfangreiche Ausstattung
Es geht um 570 Platten aus Adneter Korallenmarmor, einen Marmorbrunnen, eine Marmorvase, mehrere schmiedeeiserne Luster und fünf Bilder des Landschaftsmalers Franz Xaver Jung-Ilsenheim. Das größte Bild stammt aus den 1930er Jahren, misst 5,4 mal 2,8 Meter und zeigt die damals neu gebaute Großglockner Hochalpenstraße.

Das Gebäude, in dem der Marmorsaal untergebracht war, fiel dem Bahnhofsumbau zum Opfer. Im neuen Hauptbahnhof ist kein Platz für den Saal vorgesehen.

"Ernsthaftes Interesse" den ÖBB wichtig
Jetzt suchen die Bundesbahnen nac h einem Abnehmer für den Saal, der ihn möglichst originalgetreu wieder aufbaut und öffentlich zugänglich macht.

Über den Kaufpreis macht Bahnsprecher Johannes Gfrerer gegenüber der APA keine Angaben: "Wichtig ist, dass ein ernsthaftes Interesse da ist. Wir würden den Abnehmer unterstützen, wenn der Saal in seiner Gesamtheit im Raum Salzburg aufgebaut wird und für die Öffentlichkeit zugänglich ist."

                                                                              Foto: Marcel Manhart

 

                                                                              Foto: Marcel Manhart

 

1907 errichtet, 1949 wieder aufgebaut
Der 375 Quadratmeter große Marmorsaal wurde 1907 am Mittelbahnsteig des Salzburger Hauptbahnhofs errichtet und 1944 im Zweiten Weltkrieg von Bomben zerstört. 1949 wurde er wieder eröffnet.

Bis vor wenigen Jahren stand er auch unter Denkmalschutz. Doch im Jahr 2002 befand ihn das Bundesdenkmalamt als "nicht erhaltenswert". Eine Bürgerinitiative kämpfte dagegen an und startete eine Unterschriftenaktion, bei der 1.383 Personen unterzeichneten

Die Platten liegen in einem Lager in Bischofshofen

Wegen des Bahnhofumbaus wurde der Saal im September abgerissen. Die ÖBB ließen die Marmorplatten sorgsam katalogisieren und entfernen. Sie wurden verpackt und auf 22 Paletten nach Bischofshofen (Pongau) in ein betriebsinternes Lager abtransportiert.

In der Restauranthalle thronten auch vier Betonsäulen, die mit Marmor ausgekleidet waren. Die schwersten Marmorplatten, die nun auf einen neuen Besitzer warten, wiegen über eine Tonne.

 

 

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                                                                              Foto: Marcel Manhart