SBB planen Einführung des 9-Uhr-Generalabonnements

Geschäftsleitung und Verwaltungsrat der SBB wollen das umstrittene 9-Uhr-GA nun doch einführen. Dies berichtet die Zeitung "Sonntag".

Das neue GA ist wesentlich günstiger und richtet sich an Passagiere, die nicht zu den Stosszeiten reisen (erst ab 9 Uhr gültig). Die Idee hat SBB-Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi schon im Frühling lanciert, doch sie stiess vor allem bei touristischen Bahnen auf Widerstand und man glaubte, das 9-Uhr-GA sei gestorben.

Doch Geschäftsleitung und Verwaltungsrat nehmen sie nun wieder auf und wollen dieses Abo Ende 2010 einführen. Ursprünglich war es auf den Fahrplanwechsel 2009 geplant. Darüber entscheiden wird aber nicht die SBB allein, sondern die Kommission Personenverkehr des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV).

 

 

Halbtax-ABO soll teurer werden

Die Führung der SBB hat beschlossen, nächstes Jahr Halbpreis- und Generalabonnement zu verteuern. Dafür sollen die Einzelbillete nicht aufschlagen.

Seit nunmehr 16 Jahren kostet das Halbtax-Abo 150 Franken. Jetzt planen die SBB eine Preiserhöhung, wie die Zeitung «Sonntag» unter Abstützung auf «zuverlässige Quellen» schreiben. Der Aufschlag soll auf den Fahrplanwechsel 2010 geschehen. Wie stark er ausfallen soll, sei noch unklar, so das Blatt. Der Schritt kommt überraschend. Zwar sagten SBB-Chef Andreas Meyer und Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi mehrmals, eine generelle Tariferhöhung sei nächste Jahr unumgänglich. Doch bisher man ging davon aus, dass dies die Billettpreise und das Generalabo betrifft, nicht aber das Halbtax-Abo.

Nun haben gemäss «Sonntag» die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat die Stossrichtung für die Tarifrunde 2010 folgendermassen festgelegt: Kein Preisaufschlag bei den Einzelbilletten, Preiserhöhung beim Halbtax- und Generalabonnement.

SBB haben nicht das letzte Wort

Ob alles so kommt, entscheiden allerdings nicht die SBB allein, sondern Vertreter mehrere Verkehrsunternehmen gemeinsam – in der so genannten Kommission Personenverkehr des Verbandes öffentlicher Verkehr. Widerstand ist programmiert. Beim letzten Preisaufschlag im Jahr 1993 um 25 Franken ging die Zahl der Halbtaxabo-Inhaber um 300'000 zurück. Peter Vollmer, Direktor des Verbandes öffentlicher Verkehr: «Einen Preisaufschlag beim Halbtax muss man sorgfältig durchrechnen. Die Preissensibilität ist hier gross.»