Heftige Kritik an ÖBB nach S-Bahn Unfall vom Freitag

Der S-Bahn Unfall vom Freitag in Wien hatte offenbar technische Gründe. Den ÖBB werden "Bahnchaos" und "lebensgefährliche Sparmassnahmen" vorgeworfen. 

                                                                                                    Foto: Reinhold Posch

Die Kritik an den ÖBB nach dem S-Bahn-Unfall mit 14 Verletzten am Bahnhof Matzleinsdorfer Platz wird lauter. Von "lebensgefährlichen Sparmassnahmen" spricht der Abgeordnete Christian Lausch (FPÖ). So seien keine optischen Sicherungssignale bei der Baustelle installiert worden, auch die an sich üblichen Schutzweichen hätten gefehlt. Darüber hinaus wurde der Strom an der Unglücksstelle erst knapp eine Stunde nach dem Unfall um 12.07 Uhr abgestellt. "Somit fand die Bergung der Verletzten unter Lebensgefahr statt."

Die ÖBB weisen diese Aussagen als "zum Teil ausdrücklich falsch" zurück. Die ÖBB seien eine der sichersten Bahnen Europas. Laut ÖBB dürfte ein technischer Fehler der Grund des Zusammenstosses gewesen sein: Eine Isolierstelle, die meldet, wenn das Gleis frei ist, dürfte an der falschen Stelle positioniert gewesen sein. Warum, das wird noch untersucht.

Grünen-Verkehrssprecherin Gabriela Moser fordert eine "Nachdenkpause über das milliardenteure Ausbauprogramm". Der Sicherheit müsse Vorrang gegeben werden. Die Arbeiterkammer ortet ein Bahnchaos - vor allem schlechte Information und fehlende Durchsagen bei Baustellen und Unfällen. Grund dafür sei die Aufteilung der Bahn in verschiedene eigenständige Gesellschaften. Ausserdem sei bei der Fahrgastinformation Personal abgebaut worden.