Die Pinzgauer Lokalbahn soll künftig wieder direkt von Zell am See bis nach Krimml fahren

Im Oberpinzgau hat am Dienstag 25. August 2009 der Wiederaufbau der Pinzgauer Lokalbahn von Mittersill bis Krimml begonnen. Das Hochwasser von 2005 hatte grosse Teile der Trasse weggerissen. Lange sah es so aus, als ob dies das Ende sei.

                                                                                                    Foto: Marcel Manhart

Zwei Etappen von Mittersill bis Krimml
Die vom Betreiber Salzburg AG nun begonnene Erneuerung der Strecke erfolgt nun in zwei Etappen. Der erste Teil bis Bramberg soll bis Dezember fertig sein. Das zweite Baulos folgt bis kommenden Sommer. Dann sollen die Lokalbahngarnituren wieder bis Krimml fahren.

Insgesamt werden 32 Millionen Euro in den Wiederaufbau investiert. Ein Teil dieser Summe kommt von den Bundesbahnen, sozusagen als Mitgift für die Übernahme der Lokalbahn durch das Land Salzburg.

40.000 Betonschwellen zu verlegen
13 Millionen Euro ist den ÖBB die Trennung von der Pinzgaubahn wert. Dazu kommen zehn Millionen vom Bund, neun vom Land. Das macht in Summe 32 Millionen für 55 Kilometer neue Schienen und 40.000 Schwellen aus Beton.

Eine Bahn, die wie jetzt noch in Mittersill endet, das mache keinen Sinn, sagt Arno Gasteiner von der Salzburg AG, die die Pinzgaubahn im Auftrag des Landes Salzburg betreibt: "Die Fahrt bis Krimml ist wichtig, denn Mittersill ist nur der halbe Weg und damit ein Torso."
   
"Fahrt mit eurer Bahn"
Die Investition sei enorm, aber sie sei gerechtfertigt, sagt der Verkehrsreferent des Landes und LHstv. Wilfried Haslauer (ÖVP):

"Es ist ein Signal an die Region und Einladung an die Bevölkerung: Fahrt mit eurer Bahn, entlastet die Umwelt. Und wir sorgen dafür, dass Komfort und Pünktlichkeit passen. Es ist auch eine Einladung an die Wirtschaft, den Güterverkehr auf der Bahn abzuwickeln. Der Pinzgau insgesamt wird durch diese Infrastruktur attraktiver."
   
Sprecher des Beirates optimistisch
Entscheidend wird in Zukunft sein, dass die Pinzgauer selbst die Bahn wieder mehr nützen. Davon ist Johann Warter überzeugt, Bürgermeister von Piesendorf (ÖVP) und Sprecher des Beirates der Pinzgaubahn:

"Das Verständnis ist schon jetzt grösser in der Bevölkerung als früher - in diesem einen Jahr, seit die Salzburger Lokalbahn der Betreiber ist. Es sitzen bereits wesentlich mehr Fahrgäste in den Zügen als früher. Man merkt die Verbesserungen."
   
Fahrgastzahlen in einem Jahr verdoppelt
Der neue Betreiber, die Salzburg AG, hat schon jetzt die Fahrgastzahlen der ÖBB in nur einem Jahr mehr als verdoppelt.

220.000 zählten die Bundesbahnen pro Jahr, heuer werden es schon 450.000 werden, heisst es bei der Salzburg AG und den von ihr betriebenen Salzburger Lokalbahnen.