News zum SBB-Fahrplan 2010 auf der Gotthard-Achse gültig ab 13. Dezember 2009

Die SBB und der Kanton Tessin wollen die Attraktivität der internationalen Bahnverbindungen auf der Gotthard-Achse weiter verbessern. Erste Massnahmen werden bereits auf den Fahrplanwechsel vom 13. Dezember 2009 umgesetzt. Weiter haben sich die SBB und der Kanton Tessin darauf verständigt, kommerzielle Halte der Cisalpino-Neigezüge ETR 470 in Chiasso zeitlich beschränkt zu realisieren.

Am Freitag 21. August 2009 haben Andreas Meyer, CEO der SBB, und Marco Borradori, Regierungsrat und Vorsitzender des Departements für Raumordnung, in Bellinzona eine Reihe von Massnahmen zur Aufwertung der internationalen Bahnverbindungen auf der Gotthard-Achse vorgestellt. Sowohl die SBB als auch der Kanton Tessin halten die heutige Pünktlichkeit und Qualität der internationalen Bahnverbindungen im Personenverkehr am Gotthard für ungenügend. «Es liegt im gemeinsamen Interesse, einen ersten konkreten Schritt für unsere Kunden zu tun», betonte Andreas Meyer in seinen Ausführungen.

Kommerzieller Halt der Cisalpino-Neigezüge in Chiasso
Die Vereinbarung zwischen der SBB und dem Kanton Tessin umfasst auch erstmals einen kommerziellen Halt der Cisalpino-Neigezüge ETR 470 im Bahnhof Chiasso. «Ich habe mir das Problem angesehen und ich verstehe die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden. Solange ein betrieblicher Halt notwendig ist, muss er nach gesundem Menschenverstand auch von unseren Kundinnen und Kunden genutzt werden können», erklärte der CEO der SBB. Bisher hielten Cisalpino-Neigezüge nur aus technischen Gründen am Grenzbahnhof Chiasso an. Ein Zustieg von Fahrgästen war nicht möglich. Die neue Regelung mit einem kommerziellen Halt tritt bereits ab dem Fahrplanwechsel vom 13. Dezember 2009 in Kraft und soll bis zur Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels oder aber bis zur Einführung neuer direkter Transitverbindungen ohne die Notwendigkeit technischer Halte in Chiasso aufrecht erhalten werden.

Entwicklung der interregionalen Verbindungen zwischen Tessin und Mailand
Die heutige Planung für den Fahrplanwechsel sieht sieben internationale Zugspaare zwischen der Schweiz und Milano auf der Gotthardachse vor. Die SBB wäre ihrerseits offen, drei zusätzliche Zugspaare zwischen Bellinzona–Mailand verkehren zu lassen. Die Finanzierung der zusätzlichen regionalen Zugsverbindungen aus dem Tessin nach Mailand wäre in einem separaten Abkommen zwischen der SBB und dem Kanton Tessin zu regeln. Das gleiche Vorgehen soll nun auf der italienischen Seite zwischen der Region Lombardei und einem Bahnunternehmen vorangetrieben werden. Diese Bahnunternehmung müsste den Verkehr zwischen Chiasso–Mailand sicherstellen. Der Kanton Tessin wird bei der Region Lombardei vorstellig werden, damit die drei zusätzlichen Zugpaare realisiert werden können.

 

 

Massnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit

auf  der  Gotthard-Achse  ab 13.  Dezember 2009

Die SBB und der Kanton Tessin haben die Umsetzung der folgenden Sofortmassnahmen ab dem Fahrplanwechsel vom 13. Dezember 2009 vereinbart:

 

1. Konzentration der gesamten Cisalpino-Flotte des Typs ETR 470 auf der Gotthard-Achse.

 

2. Die Cisalpino-Neigezüge Typ ETR 470 werden in Lugano nicht mehr wenden, wie dies heute bei vier Zugpaaren der Fall ist, sondern werden Zürich–Mailand direkt miteinander verbinden. Für die Kunden entfällt damit das heutige Umsteigen in Lugano.

 

3. Die Konzentration der gesamten Neigezugflotte der ETR 470 am Gotthard wird das Abstellen von zwei Reservekompositionen ETR 470 in den Bahnhöfen Zürich und Mailand ermöglichen. Bei Verspätungen können diese Züge sofort eingesetzt werden.

 

4. Die Umsetzung weiterer Massnahmen, um die Pünktlichkeit der Fernverkehrszüge auf der Gotthardachse verbessern zu können. So werden die Erneuerungsarbeiten der Axentunnel zwischen Sisikon–Flüelen im Kanton Uri abgeschlossen.

 

5. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von «Rete ferroviaria Italiana RFI», Trenitalia und SBB überwacht permanent die Stabilität und Qualität des Fahrplans und setzt laufend allenfalls notwendige Massnahmen um.