Siemens und der russische Partner liefern neue Schlafwagen an die russische Eisenbahn

Die Russische Eisenbahn AG (RZD) hat bei Siemens und dem lokalen Waggonbauer Tverskoy Vagonostroitelny Zavod AG (TVZ) 200 moderne Schlafwagen bestellt. Auf Siemens entfällt ein Auftragsvolumen von rund 320 Mio. EUR. Aufgrund besonderer technischer Ausstattung können die Wagen von der RZD im grenzüberschreitenden Verkehr und in ganz Mittel- und Westeuropa eingesetzt werden.

Die entsprechenden Verträge wurden heute zwischen dem Präsidenten der RZD, Vladimir Yakunin, dem Generaldirektor der TVZ, Alexandr Vasilenko, sowie Hans-Jörg Grundmann, dem CEO der Mobility-Sparte von Siemens unterzeichnet. „Wir haben das klare Ziel, der bedeutendste ausländische Partner der RZD zu werden. Mit dem heutigen Auftrag sind wir diesem Ziel wieder einen Schritt näher gekommen“, sagte Grundmann bei der Vertragsunterzeichnung. Diese fand im Rahmen einer VIP-Fahrt mit dem von Siemens gelieferten Hochgeschwindigkeitszug Velaro RUS statt, der bald in den regulären Fahrgastbetrieb geht.

Gebaut werden die Fahrzeuge ab 2010 im Siemens-Werk in Wien, Österreich, und im Wagonbauwerk der TVZ in Tver, nordwestlich von Moskau. Siemens liefert die für das europäische Bahnnetz benötigten Drehgestelle in Normalbreite, wesentliche Teile des Wagenkastens und Teile für den Innenausbau als Unterlieferant an die TVZ. Die Fertigung der Drehgestelle für die Fahrt auf der russischen Breitspur sowie den Rohbau der Waggons im Serienbetrieb übernimmt TVZ. Die neuen Schlafwagen gehören zu den international einsatzfähigen Reisezugwagen vom Typ RIC (Regolamento Internazionale delle Carrozze) und dürfen damit ohne gesonderte Zulassung bei allen diesem Abkommen angehörenden Bahnen verkehren.

Die TVZ mit Sitz in Tver ist ein führender Fahrzeughersteller in Russland, der sich auf die Großserienfertigung verschiedener Wagentypen – Abteilwagen, Schlafwagen, Großraumwagen – sowie die Lieferung von Bauteilen spezialisiert hat. Das Unternehmen gehört zur russischen ZAO Tansmashholding, dem mit mehr als 60.000 Mitarbeitern größten Bahntechnikunternehmen im Land.